Safran, Vanille & Co — die kostbarsten Gewürze der Welt

Safran und Vanille zählen zu den teuersten Gewürzen der Welt – und ihre Faszination reicht weit über die Preisfrage hinaus. Wer Safran aus Spanien kaufen möchte, entdeckt eine jahrhundertealte, fast verschwundene Tradition, die das „rote Gold“ zu einem unvergleichlichen, kostbaren Genuss macht. Ebenso spannend ist die Frage, worin der Unterschied zwischen Bourbon Vanilleschoten und Tahiti Vanille liegt. Dieser Artikel beleuchtet die Besonderheiten dieser edlen Gewürze, erklärt ihre Unterschiede und gibt Tipps, worauf Feinschmecker beim Kauf achten sollten.

Safran — das rote Gold

Was ist eigentlich Safran? Es handelt sich um die getrockneten Staubfäden einer Krokusblüte (botanisch: Crocus sativus). Echter Safran ist ein außergewöhnlich arbeitsintensives Gewürz: Die Aromaträger sind die getrockneten Narbenfäden einer Krokusblüte , die im Herbst per Hand geerntet werden. Lediglich drei dieser Fäden enthält jede Blüte. Ein erfahrener Pflücker schafft am Tag gerade einmal 60 Gramm. Der Arbeitsaufwand ist immens und beste Qualitäten werden anschließend nochmals per Hand sortiert.
Dieser Arbeitsaufwand ist der Grund, warum Safran zu einem der teuersten Gewürze der Welt zählt. Der Großteil des heute gehandelten Safrans stammt aus dem nahen Osten. In Europa findet der Anbau nur noch punktuell statt. Qualität zeigt sich in Farbe, Geruch, Färbekraft und Textur der Fäden. Der hohe Preis des echten Safrans lockt unweigerlich und führt dazu, dass der Markt überschwemmt ist mit Fälschungen von Safran. Daher raten wir grundsätzlich vom Kauf pulverförmigen Safrans ab. Ein erfahrener Feinschmecker wird Safranfäden - welche durchaus auch gefälscht werden - an ihrem charatkeristischen Aroma aber unweigerlich erkennen.

Häufige Fragen zu Safran:

Wie lagere ich Safran?

Vor Licht und Feuchtigkeit geschützt. So wird ein Ausbleichen und ein Aromaverlust verhindert. Ideal sind kleine Metalldöschen.

Wie verwende ich Safran? Was muss ich beachten?

Bei der Verwendung von Safran in der Küche ist zu beachten, dass seine charakteristischen ätherischen Öle leicht flüchtig sind. Daher sollte Safran nur kurz mit erhitzt werden. Man weicht die Fäden kurz in etwas  lauwamem Wasser ein, und gibt dieses mitsam der Safranfäden kurz vor Ende der Garzeit zum Gericht.

Spanische Tradition: Jiloca Safran

Der Jiloca Safran aus Spanien, genauer aus der Provinz Teruel, blickt auf eine lange Anbautradition zurück und überzeugt durch sein feines Aroma und hohe Färbekraft — ideal für klassische Anwendungen wie Paella oder Risotto. Spanischer Safran gilt heute als einer der hochwertigsten und seltensten weltweit. Wenn Sie Safran aus Spanien kaufen möchten, gilt es aber geau hinzuschauen. Das hochpreisige Gewürz ist durch minderwertige Imitationen und Verschnitte in Bedrängnis geraten. Der Preis verfiel und der Anbau wurde unwirtschaftlich. Von den ehemals mehreren hundert Produzenten in Jiloca sind sieben geblieben, die an der Tradition des spanischen Safrananbaus festhalten. Slow Food hat 2004 gemeinsam mit dem Museo del Azafrán ein Presidio ins Leben gerufen, um dieser raren Spezialität eine Plattform zu bieten. Wenn Sie also Safran aus Spanien kaufen möchten, ist der echte Jiloca Safran eine hervorragende Wahl. Man erhält eine einzigartig gute Qualität und unterstützt mit dem Kauf dieses spanischen Safrans die letzten verbliebenen Produzenten.
Safran aus Spanien kaufen: Jiloca Safran bei uns im Shop

Pannonischer Safran aus Österreich

Safran aus Österreich? Tatsächlich existiert hier eine Tradition. Safran ist eines der wenigen Gewürze, das außerhalb der Tropen gedeiht. Klingenbach ist der einzige Ort in Österreich, wo nach jahrhundertealter Tradition wieder Safran angebaut wird. In der Pannonischen Küche ist Safran seit je her verwendet worden. Hochzeitsköchinnen haben mit Safran klare Suppen aromatisiert, gefärbt und aufgeklart. Ebenso verfeinerten sie Semmelkren mit Safran. Viele unserer Großeltern bauten Safran noch im eigenen Garten an. In Merkendorf in der Steiermark wurde Safran noch bis vor etwa zehn Jahren kultiviert. In der Zwischenkriegszeit wurde Safran im Südburgenland in Markt Allhau erfolgreich angebaut. Dessen Spuren findet man manchmal noch überraschend in wild wachsendem Safran in dieser Gegend.
Der pannonische Safran wird in kleinen Chargen in Österreich angebaut und aufwändigst in drei Durchgängen sortiert und selektiert. Das pannonische Mikroklima prägt ein eigenständiges Aromaprofil, das sich besonders für Feinschmecker eignet. Pannonischer Safran wird langsam und mild - maximal bei Temperaturen von 45 Grad - getrocknet. Dabei wird ihm Zeit gegeben und er wird von Hitze verschont, damit er sein unverwechselbares Aroma entwickeln kann. Üblicherweise wird Safran über Feuer oder Glut geröstet oder in industriellen Anlagen bei hoher Hitze getrocknet. Eine seltene und fördernswerte Delikatesse, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten!​
Pannonischer Safran im Shop

Safran Coupé (Premiumselektion)

Coupé-Qualitäten bestehen aus den obersten Segmenten der Fäden und liefern eine hohe Aromadichte. Diese Sparsamkeit macht sie besonders wertvoll für intensive Gerichte.
Safran Coupé

Tipp: Wie erkenne ich echten Safran? Zuerst: Ein einem vertrauenswürdigen Verkäufer. Ganze Fäden, tiefe Farbe und komplexes Aroma sind typische Qualitätsmerkmale. Pulver kann leichter gestreckt sein.

Rezeptidee: Safraneis

Für ein cremiges Safraneis reichen einige Fäden des Jiloca-Safrans, die in Milch oder Sahne aufgekocht werden. Mit Zucker, Eigelb und Vanille (z. B. Bourbon) entsteht ein aromatisches Dessert, das die feinen Safrannoten perfekt zur Geltung bringt.
Tipp: Das Vanillemark aus der Bourbon-Vanille verstärkt das Aroma.

Vanille — Arten & Charakteristika

Vanille, diese verführerisch duftende Schote einer tropischen Orchidee. Erst die Fermentation macht aus der Schote eine Delikatesse. Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Vanillesorten sind groß. Reine Schoten verschiedenster Herkünfte, gemahlene Vanille und echter Vanillezucker erfüllen unterschiedliche Anwendungen in der Küche. Tauchen Sie ein in die verführerisch duftende Welt der Vanille!

Bourbon-Vanille (Vanilla planifolia)

Der Klassiker! DAS Vanillearoma schlechthin. Die Bourbon-Vanille stammt von der botanisch als Vanilla planifolia bezeichneten Orchidee. Diese Art stammt ursprünglich aus Südamerika, wird heute aber vorwiegend auf Madagaskar und La Réunion angebaut.
Bourbon-Vanille ist aromatisch und wird klassisch für Gebäck und Desserts verwendet. In gemahlener Form praktisch für Cremes und Teig. Bourbon-Vanille ist vanillinreicher, wärmer im Aroma; Tahiti-Vanille blumiger und fruchtiger.e; ganze Schoten eignen sich zum Auskratzen des Marks oder für Infusionen.
Oft werden wir gefragt: Was unterscheidet Bourbon-Vanille von Tahiti-Vanille? Bourbon-Vanille ist vanillinreicher, wärmer im Aroma; Tahiti-Vanille blumiger und fruchtiger.
Wie sollte ich Vanilleschoten lagern? Trocken, dunkel, luftdicht und bei Zimmertemperatur lagern. Keine Kühlung, sonst trocknen die Schoten schnell aus.  Ideal im Glasröhrchen.
Warum ist echte Vanille so teuer? Die aufwändige Bestäubung per Hand und der langwierige, sensible Fermentationsprozess sind für den hohen Preis echter Vanille verantwortlich.
Bourbon Vanilleschoten im Shop

Tahiti-Vanille (Vanilla tahitensis)

Die Tahiti-Vanille stammt von der Orchideenart Vanilla tahitensis und ist blumiger, weniger schwer und fruchtiger als Bourbon-Vanille. Sie enthält zudem weniger Vanillin. Tahiti-Vanille eignet sich für feine Desserts oder exotische Kombinationen. Sie besitzt besonder viel Vanillemark und gilt in Feinschmeckerkreisen als die wohl beste Vanille der Welt. Das mag, unserer Ansicht nach, Geschmackssache sein. Aber sagenhaft gut ist sie, und anders. Testen Sie die Tahiti-Vanille für Desserts, Eis und für Longdrinks und Cocktails.
Tahiti Vanilleschoten im Shop

Pompona-Vanille — exotische Spezialität

Pompona-Vanille bildet größere Schoten mit kräftigem Aroma, ideal für experimentelle Rezepte. Gewürzpapst Ingo Holland bezeichnete sie auch gerne als Gewürzvanille. Ihr Schoten sind außerordentlich groß und enthalten sehr viel kostbares Vanillemark. Eine Rarität zum Experimentieren.
Pompona Vanille im Shop

Bourbon Vanilleschoten Unterschied Tahiti: Zwei Aromenwelten im Vergleich

Bourbon-Vanille stammt überwiegend aus Madagaskar und ist für ihr klassisches, warmes Vanillearoma bekannt. Tahiti-Vanille hingegen entwickelt blumige, fast parfümartige Noten. Der Unterschied zwischen Bourbon Vanilleschoten und Tahiti Vanille zeigt sich nicht nur im Aroma, sondern auch in Größe, Konsistenz und Preis. Während Bourbon-Vanille häufig beim Backen und in Desserts verwendet wird, schätzen Gourmets Tahiti-Vanille besonders für exotische Süßspeisen oder feine Saucen.

Echter Vanillezucker

Echter Vanillezucker wird mit natürlichen Schoten aromatisiert und liefert ein vielschichtiges, authentisches Aroma, welches einzig und allein aus der echten Vanille und nicht aus dem Labor stammt. Einfacher Vanillin-Zucker ist günstiger, aber limitiert im Geschmack.
Echter Bourbon-Vanillezucker

Weitere kostbare Gewürze

Aus dem Baskenland stammt eine weitere Gewürzrarität: Piment d'Espeltte, auch Baskenchili genannt. Piment d'Espelette (AOP) bringt dezente, warme Schärfe zu Schokolade, Tomaten oder Fonds. Wenn Sie Schärfe lieben, dann testen Sie dieses besondere Gewürz auf jeden Fall!
Piment d’Espelette im Shop

Kaufkriterien & Qualität

• Optik: Ganze Fäden/Schoten bevorzugen; Pulver ist leichter streckbar. Bei Safran und Piment d'Espelette ist eine tiefdunkelrote Farbe wichtiges Qualitätskriterium.
• Aroma: Intensiv und klar als Qualitätsindikator. Vanille sollte rein und frisch duften, niemals muffig.
• Bezugsweg: Spezialisierten Produzenten oder Manufakturen den Vorzug geben.
• Dokumentation: Fühlen Sie uns Händlern auf den Zahn. Seien sie kritisch. Letztendlich ist es wie bei dem Kauf frischer Trüffel: Es ist eine Vertrauenssache!

Anwendungsempfehlungen

Safran: Paella, Risotto, Fonds, Desserts wie Safraneis. Vanille: Cremes, Backwaren, feine Desserts, auch als aromatischer Partner zu Geflügel/Wild. Piment d’Espelette: dezente Schärfe in Süßem und Herzhaftem.
Für weitere Gewürzideen besuchen Sie unsere Gewürz-Kategorie.

Fazit

Safran und Vanille sind hochwertige Produkte, bei denen Herkunft, Ernteverfahren und Verarbeitung den Unterschied machen. Qualität und Transparenz sind beiweitem keine Selbstverständlichkeit und der Kauf dieser edlen Gewürze sollte bei seriösen, vertrauenswürdigen Feinkosthändlern erfolgen.