Pasta Gragnano – Warum diese echte italienische Pasta die wohl beste Pasta ist
Von Roman Hund am 28.05.25
Wer Pasta liebt, weiß: Es gibt Pasta – und es gibt Pasta di Gragnano. Aus einem kleinen Ort in Kampanien stammt die wohl berühmteste Pasta. Sie gilt unter Kennern als eine der besten weltweit – und das zu Recht. Machen wir uns also auf den Weg dem Geheimnis der Pasta Gragnano auf die Schliche zu kommen.
Gragnano. Ein graues Paradies im Nirgendwo
Wir sind in Gragnano, südlich von Neapel. Hier zwischen Bergen und Meer liegt die Kleinstadt. Mitten im italienischen Nirgendwo. Ein wenig gesichtslos und an manchen Ecken in die Jahre gekommen. Und doch ist Gragnano ein Paradies. Das paradiesische erschließt sich hier nicht mit den Augen. Also schließen wir sie!
Zack, jetzt! Da ist er! Der dieser Duft. Vertraut, wohlig. Der Duft von frisch vermahlenem Hartweizen. Leicht süßlich. Der Duft von feuchtem Pastateig. Der Geruchssinn sagt: Hier muss er sein, der Pastahimmel!
Von hier kommt sie also: Die wohl beste Pasta. Die Italienier wissen es. In Deutschland hingegen ist die Pasta aus Gragnano noch ein heiß gehandelter Geheimtipp unter Feinschmeckern.
Warum Gragnano?
Es sind die reichen Wassermengen des nahegelegenen Gebirges, die schon vor Jahrhunderten für die Ansiedlung zahlreicher Mühlen verantwortlich waren. Und es ist das Mikroklima des Orte. Es ist ideales Klima zur Pastatrocknung. Der vom Meer herkommende Wind zieht die Ebene zum Gebirge hinauf. Nimmt Feuchtigkeit mit und lässt die Pasta sanft trocknen.
Was macht Pasta di Gragnano so besonders?
Bereits im 18. Jahrhundert war der Ort für seine Nudelherstellung berühmt. Heute trägt Pasta aus Gragnano das IGP-Siegel (geschützte geografische Angabe) – ein Zeichen für Herkunft, Qualität und traditionelle Verfahren. Wichtig zu wissen: Nicht jeder Pastahersteller in Gragnano trägt dieses Siegel. Denn es ist eine freiwillige Entscheidung ob man sich diesem anschließt. Tut man es, bürgt das Siegel für festgelegte Qualitäts- und Produktionsstandards. Selbstredend tragen die meisten Pastahersteller hier in Gragnano voller Stolz.
Die Statuten besagen:
- Hartweizenqualität: Der Hartweizen muss besonders hochwertig sein und mindestens 13% Protein aufweisen
- Wasser: Für die Herstellung der Pasta darf nur das reine Quellwasser aus den Monti Lattari verwendet werden.
- Bronzematrizen: Der Pastateig muss durch Bronzematrizen gepresst werden. Das gibt der Pasta Gragnano ihre charakteristische rauhe Oberfläche, die sich so wunderbar mit Sugo und Pesto vermählt.
- Trocknung: Kühl und langsam. Genau genommen zwischen 40 und 85°C. Ein entscheidender Qualitätsfaktor für Textur und Geschmack.
- Verpackung: Innerhalb von 24h muss die Pasta Gragnano verpackt sein, um das Aroma zu bewahren.
Das alles würde schneller, einfach und effizienter gehen. Billiger. Doch hier im Pastahimmel hält man an diesen hohen Qualitätsstandards fest. Und das Ergebnis ist einzigartig gut.
Faella – unser Pastificio aus Gragnano
Unsere Pasta di Gragnano kommt seit über zwanzig Jahren von Faella. Das Familienunternehmen Pastificio Faella, gegründet 1907, produziert einem kompromisslosen Qualitätsanspruch.
In unserem Sortiment finden Sie beliebte klassische Formate wie Spaghetti, die etwas dünneren Spaghettini, Penne medie rigate, Fettucine und Linguine.
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Was ist die beste Pasta? Ein Vergleich lohnt sich
Wer industriell gefertigte Pasta gewohnt ist, erlebt mit Pasta di Gragnano eine echte Offenbarung. Der Geschmack ist kerniger, der Biss fester, die Aufnahme von Sauce deutlich besser. Es ist diese Kombination aus traditionellem Handwerk, besten Zutaten und einem tiefen Verständnis für Pasta, die sie zur besten Pasta für anspruchsvolle Genießer macht.
Kulinarische Begleiter: Sugo, Ragù & Wein aus dem Piemont
Perfekt wird das Pastagericht durch die passende Sauce – und da empfehlen wir Ihnen die Produkte der Locanda La Posta. Diese piemontesische Traditionsküche bringt komplexe Sughi und Ragù auf den Teller, die mit Faella-Pasta hervorragend harmonieren:
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Ein Glas Dolcetto rundet das Gericht ab: Der Dolcetto d’Alba „Le Querce“ vom Weingut Marco Molino – ausgewählt von Master Sommelier Hendrik Thoma – bringt Struktur, Frische und Eleganz ins Spiel.
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Was macht Pasta di Gragnano so besonders?
Pasta di Gragnano wird in der gleichnamigen Stadt südlich von Neapel nach traditioneller Methode hergestellt: mit Bronzeformen gezogen und bei niedriger Temperatur langsam getrocknet. Das sorgt für eine raue Oberfläche und intensiven Geschmack – ideal für hochwertige Pasta-Gerichte wie Spaghetti mit Colatura di Alici.
Klassiker der puren Küche: Spaghetti mit Colatura di Alici
Ein weiteres Highlight der italienischen Küche ist ein Gericht, das mit wenigen Zutaten auskommt, aber großes Aroma bietet: Spaghetti mit Colatura di Alici. Die Colatura – eine traditionelle Fischsauce aus fermentierten Anchovis – stammt aus Cetara an der Amalfiküste.
Rezept: Spaghetti mit Colatura di Alici (für 2 Personen)

- 180 g Spaghetti von Faella
- 1 Knoblauchzehe
- 3 EL natives Olivenöl extra (z.B. das wunderbare Intini Classico)
- 1–2 EL Colatura di Alici
- Frisch gehackte Petersilie
- Optional: etwas Chili
- Die Spaghetti in reichlich Salzwasser al dente kochen (Vorsicht: sparsam salzen – die Colatura ist intensiv).
- In einer Pfanne das Olivenöl leicht erhitzen, fein gehackten Knoblauch und Chili kurz anschwitzen (nicht bräunen).
- Spaghetti abgießen (etwas Kochwasser aufheben), direkt in die Pfanne geben und durchschwenken.
- Vom Herd nehmen, Colatura und Petersilie zugeben, ggf. etwas Kochwasser hinzufügen – fertig.
Und übrigens: Aus Kampanien kommt ein weiterer Star, welcher untrennbar mit Pasta verbunden ist: Die San Marzano Tomate. Doch das ist eine andere Geschichte....
