Waldviertler Graumohn g.U.

Warenkundliches zum Waldviertler Graumohn

Mohn ( lat. Papaver somniferum) ist eine der ältesten Kulturpflanzen. Bereits in der Jungsteinzeit bauten Menschen Mohn als Nahrungsmittel an. In das österreichische Waldviertel gelangte der Mohn wahrscheinlich über die Klöster. Der Mohnanbau verhalf den Waldviertler Bauern zu bescheidenem Wohlstand, denn der Waldviertler Mohn war aufgrund seiner Qualität europaweit begehrt und zeitweise sogar an der Londoner Produktbörse gelistet. In den Nachkriegsjahren geriet der Mohnanbau in Vergessenheit, da in Zeiten der Nahrungsknappheit die kostbaren Ackerflächen für wichtigere Ackerpflanzen genutzt wurden. Engagierten Bauern und rührigen Wirten ist es zu verdanken, dass der Mohnanbau in Österreich seit einigen Jahren wieder eine Renaissance erlebt.
Es ist nicht allein die Herkunft, die diesen Mohn auszeichnet, es ist auch die Sorte. Das, was wir gemeinhin als Mohn kennen ist, bei genauerer Betrachtung, Blaumohn. Er begegnet uns auf Brötchen, Kleingebäck und als unsägliche Fertigmischung im Supermarkt. Der Blaumohn besitzt einen recht herben Geschmack. Dank monatelanger Lagerung begleitet ihn oft ein leicht muffiger Geruch. Es ist die Hauptsorte im Anbau, da sich dieser Mohn gut zur maschinellen Ernte eignet. Geschmacklich ist er allerdings - zumindest unserer Meinung nach - nicht erwähnenswert.

Ganz anders der Graumohn: Seinen Namen verdankt er der hellgrauen Samenfarbe. Es handelt sich dabei um eine alte Sorte, die hauptsächlich im österreichischen Waldviertel angebaut wird. Die Mohnsamen besitzen ebenfalls das typische Mohnaroma - nur ist es deutlich feiner als das des Blaumohns. Der Anbau erfordert sehr viel Handarbeit und in manchen Jahren bleibt die Ernte ganz aus, denn der Mohn ist eine Grazie und verwöhnt uns nur bei perfekten Wetterbedingungen mit üppigen Fruchtständen. Zur Ernte werden diese händisch abgeschnitten und ausgeschüttelt.

Dritter im Bunde ist der ebenfalls von uns angebotene Weißmohn. Er besitzt hellbeige Samen und ist die seltenste aller Mohnsorten. Sein Geschmack ist von Nussaromen dominiert.

Das Produkt

Wir liefern Ihnen absolut frischen, ungemahlenen Graumohn. Vor der Weiterverarbeitung muss er noch gequetscht werden. Denn nur der ganz frisch vermahlene Mohn entfaltet sein volles Aroma. Kleine Mengen kann man mühelos im Mörser verarbeiten, für größere Mengen bietet sich eine Mohnmühle an.

Rezeptidee mit Waldviertler Graumohn - Schlesischer Mohnstriezel

250 g gemahlenen Waldviertler Graumohn und 150 g Zucker in 250 ml kochende Milch einrühren und gut vermengen. Anschließend je 50 g Korinthen, Rosinen und gemahlene Mandeln hinzufügen.
Für den Teig: 500 g Mehl in eine Schüssel sieben, in die Mitte eine Vertiefung drücken. Dort 1 Würfel Hefe hineinbröckeln, 1 TL Zucker und etwas handwarme Milch hinzugeben und zu einem Vorteig verrühren und mit Mehl bedeckt gehen lassen bis der Vorteig deutliche Risse zeigt. Anschließend 250 ml lauwarme Milch, 100 g zerlassene Butter, 50 g Zucker, 1 TL Bourbonvanille-Zucker und etwas Salz hinzufügen und zu einem weichen, elastischen Hefeteig verarbeiten. Diesen abgedeckt gehen lassen, bis er sein Volumen verdoppelt hat. Den Teig zu einem Rechteck ausrollen, mit der Mohnfülle bestreichen und ihn von der Längsseite her aufrollen. Etwa 50 g Butter und 100 g Honig in einem Topf zerlassen und den Striezel damit großzügig bestreichen. Den Striezel nochmal 15 Minuten gehen lassen. Währenddessen den Ofen auf 170°C vorheizen. 35 Minuten im vorgeheizten Ofen backen. Nach dem Backen erneut mit reichlich Butter-Honig-Mischung bepinseln - so bleibt der Mohnstriezel schön saftig.