Cooperativa Isola di Borgonovo

Olivenöl aus Ligurien - eine Begegnung in Triest

Es war ein verregneter Februartag als wir Mario in Triest das erste Mal begegneten. Und es gibt diese Begegnungen, bei denen man in den ersten Sekunden merkt "es passt", "die Chemie stimmt". 

Doch fangen wir ganz vorne an. Jährlich findet im Februar im italienischen Triest die olio capitale, eine Olivenöl-Fachmesse, statt. Der Zeitpunkt im trüben Februar hat seinen Grund: Der neue Olivenöljahrgang ist in den Flaschen. Stolz präsentieren zahlreiche EVO Produzenten ihren neuen Olivenöl-Jahrgang. Hinter verschlossenen Türen verkosten Experten und küren Testsieger. Geschäftiges Treiben in den Gängen. In der letzten Halle, ganz hinten in der Ecke, hatte Mario seinen Stand. Besser gesagt: seinen Tisch. Ein kleiner Tisch, mit zerknitterter Tischdecke und darauf ein paar Flaschen Olivenöl, ein Glas Pesto (natürlich, wir sprechen über Ligurien) und ein Topf Basilikum. Mehr nicht. Kein folkloristischer Firlefanz. Keine Hochglanzbroschüre. Nur Olivenöl und sein Macher. Wir kamen ins Gespräch und - wie erwähnt - die Chemie stimmte. 

Mario ist Quereinsteiger. Er hat 2014 gemeinsam mit seinem Partner Stefano eine Olivenölkooperative übernommen, mit dem Ziel, der im Rückgang begriffenen kleinbäuerlichen ligurischen Olivenölkultur zu neuem Aufschwung zu verhelfen. 

Heute produzieren die beiden erstklassiges Olivenöl aus Ligurien. Lesen Sie unten weiter....

Kleine Parzellen, kleine Oliven und viel Handarbeit

Olivenöl aus Ligurien ist begehrt, die Nachfrage übersteigt das Angebot bei weitem. Doch von Jahr zu Jahr wird weniger produziert. Wer durch die Region reist, begreift warum. Die Olivenhaine sind extrem klein parzelliert und das Gelände steil. An eine maschinelle Bearbeitung der Terassen ist hier nicht zu denken. So ist Olivenanbau in Ligurien reine Handarbeit. Zudem sind die für die Region Ligurien so typischen Oliven, allen voran die Taggiasca Oliven, sehr klein und der Ertrag pro Hektar vergleichsweise gering.

Die Produktionskosten für Olivenöl aus Ligurien sind 5x höher als im restlichen Italien. Früher presste jeder Landwirt seine kleine Erntemenge in der Dorfmühle selbst. Doch die alten Steinmühlen entsprechen nicht mehr dem Zeitgeist für ein hochwertiges EVO. Doch große, moderne Anlagen rentieren sich nicht. So wurden in den vergangenen Jahrzehnten mehr und mehr der landschaftsprägenden Olivenhaine aufgegeben und verwilderten.

Eine Kooperative für den Erhalt der ligurischen Olivenölkultur

Genau an dieser Stelle kommt Mario ins Spiel. Seine Cooperativa Agricola Rurale Isola di Borgonovo hat die Problemstellen der traditionellen kleinbäuerlichen Olivenölproduktion in Ligurien erkannt. Mario und sein Partner investierten in "Olivenöl aus Ligurien" und bauten eine hochmoderne Ölmühle mit drei Extraktionslinien und temperaturregulierbaren Pressen, die modernsten Standards entspricht. Zudem ließen sie ihre Produktion bio-zertifizieren. Neben den Oliven aus den eigenen Hainen sind sie verlässliche Abnehmer der regionalen Olivenbauern und stellen nun seit 2014 exzellente ligurische Olivenöle her. Ihr Il Tesoro da Supressa trägt das herkunftsgeschützte Siegel Riviera Ligure DOP Riviera di Levante.